Bio – Rinderauge sezieren B3-a

Sezieren - von eklig zu ästhetisch

Sezieren, also das Aufschneiden, Untersuchen und Beschreiben von totem Gewebe ist eine wichtige Prozedur in den Biowissenschaften. Im Biologie-Unterricht der dritten Bezirksschulklassen bei Herrn Brandenberg sezierten die Schüler*innen ein Rinderauge, um mehr über dessen Aufbau zu erfahren. Neben dem vorsichtigen Hantieren mit dem Sezierbesteck wird der ganze Vorgang mit Fotos und Notizen festgehalten und in einem sogenannten Sezierprotokoll dokumentiert.

Für die meisten Menschen ist eine solche Arbeit mit viel Überwindung verbunden. Die beiden Schüler*innen Pascale und Nadine bestätigen dies: «Das Sezieren war nicht die angenehmste Arbeit. Auch wenn es sehr spannend war und Spass machte, war es etwas eklig.» Viel spassiger und sicher weniger ekelerregend war dann die Anfertigung des Sezierprotokolls in Word. Mit einigen Tipps von der Mutter und viel Ausprobieren haben Annina und Valentina ein sehr ansprechendes Sezierprotokoll erstellt: «Wir haben nach einem passenden Hintergrundbild gesucht, die Sezierfotos zugeschnitten und bearbeitet sowie mit Textbausteinen gearbeitet. Da haben wir auch neue, zusätzliche Funktionen im Word entdeckt. Das war cool.»

Die beiden Protokolle, die unten verlinkt sind, lassen sich sehen: Übersichtliche, ansprechende Layouts – erstellt von 14- und 15-jährigen Schülerinnen. Die Schüler*innen haben nicht nur beim Sezieren Biss und Selbstüberwindung bewiesen, ihre digital erstellten Protokolle zeugen von digital-gestalterischen Kompetenzen, die denjenigen vieler Erwachsener Konkurrenz machen. Die Verarbeitung des Seziervorgangs für das digitale Protokoll förderte eine erneute Auseinandersetzung mit dem fachlichen Prozess des Sezierens: «Wir lernten bei dieser Arbeit nicht nur, wie man Abläufe übersichtlich darstellt, sondern mussten nochmals ganz genau überlegen: Was ist das für ein Teil auf dem Foto? Wie bezeichnet man dies?»

Alle vier Schüler*innen haben viel Zeit in diese Arbeit investiert: «Es dauerte schon ziemlich lange, bis das Ganze vollbracht war.» «Schlussendlich waren wir mit dem Resultat aber sehr zufrieden.» Zufrieden und beeindruckt ist auch der Lehrer, Herr Brandenberg: «Das ist einfach eine ganz tolle Arbeit, die die vier Mädchen da geleistet haben.» Das Ergebnis, die beiden Sezierprotokolle, kann man als Lernprodukte verstehen. Sie weisen nicht nur digitale Gestaltungskompetenzen sondern auch auf erlernte biologisch-praktische Sezierkompetenzen aus. Besser als mit jeder Prüfung können damit Handlungskompetenzen, an denen sich der neue Aargauer Lehrplan orientiert, ausgewiesen werden.

An der Kreisschule am Maiengrün sind alle Schüler*innen seit 2019 mit einem persönlichen iPad ausgerüstet. Das Potenzial für Lehren und Lernen mit digitalen Medien kann deswegen vielfältig genutzt werden. Die Lehrpersonen werden dabei durch den Pädagogischen ICT-Support (PICTS) begleitet. Der neue Aargauer Lehrplan (Lehrplan 21) ist kompetenzorientiert. Statt meist wissensorientierte Lernziele wird der Aufbau von Handlungskompetenzen (Wissen-Können-Wollen) verfolgt.

 

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